Blockchain ist in aller Munde – an die Mehrwertsteuer denkt dabei niemand! Analysieren Sie Geschäftsfälle, verbessern Sie Prozesse und optimieren Sie Ihre MWST-Situation auch in der neuen Welt der Crypto-Währungen und Blockchain’s.
… Blockchain & Token – was ist das überhaupt?
Blockchains stellen kontinuierlich erweiterbare, digitale Datenbanken dar, welche aus aneinandergereihten digitalen Transaktionsblöcken bestehen und der Verwaltung von Daten dienen. Eine eigene oder auch eine fremde Blockchain wird unter anderem genutzt, um Tokens zu generieren. Ein Token kann mit einer Art Gutschein verglichen werden, der ein Anrecht auf ein bestimmtes Wirtschaftsgut, einen Vermögenswert oder auf eine Dienstleistung darstellt. Je nach Ausgestaltung können Token unterschiedliche Funktionen besitzen und enthalten.
Kategorisierung von Tokens und Ebenen der Ausgestaltung
Die mehrwertsteuerlichen Grundsätze sind auch auf die Beurteilung von Tokens anzuwenden. Dies hat einerseits auf Stufe der Tokens und andererseits auf Stufe des involvierten Unternehmens zu erfolgen.
Die einzelnen Tokens sind nach Gehalt und Funktion zu qualifizieren. Bei Mischformen von Tokens kann es schnell zu komplizierten Abgrenzungsfragen kommen. Je nach Sachverhalt kann dabei über Regelungen zu Leistungskombinationen oder Haupt-/ Nebenleistungen eine Optimierung erreicht werden. Zudem ist gerade im Bereich von elektronischen Dienstleistungen zwingend auch der Leistungsort bzw. die Ansässigkeit des Investors zu dokumentieren, da z.B. eine Dienstleistung aus einem Nutzungstoken an einen Kunden im Ausland nicht der inländischen MWST unterliegt. Eine Umsatzsteuerpflicht im Ausland ist jedoch zu prüfen.
Ein Investor oder Händler kann über das Halten von Tokens gleichzeitig steuerbare und von der Steuer ausgenommene Umsätze erzielen. Entsprechend ist der Vorsteuerabzug dann im Verhältnis der vorhandenen Tokens zu korrigieren. Bei Betreibern eines virtuellen Marktplatzes oder eines Umtauschplatzes für digitale Assets stellen sich hingegen Abgrenzungsfragen aufgrund der Art der effektiven Leistung und der Art der erhaltenen Entschädigung. Wichtig ist hier eine mehrwertsteuerliche Funktionsanalyse über die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens.
Warum ist eine steuerliche Beratung im Bereich MWST und Blockchain sinnvoll?
Gerade im Bereich der Mehrwertsteuer können sich je nach Ausgestaltung eines Tokens Unterschiede in der steuerlichen Beurteilung ergeben. Entscheidend ist die Qualifikation der einzelnen Leistungen, eine allfällige Optimierung von Prozessen und Strukturen, sowie die korrekte Rechnungsstellung. Es gilt die steuerlichen Folgen im Einzelfall und im Hinblick auf die gesamte Geschäftstätigkeit eines Unternehmens zu prüfen. Auf Grund des hohen Grades der Internationalisierung ist dabei immer wieder auch das Umfeld der Parteien zu berücksichtigen. Die Experten von RedLeafs beraten Sie gerne zu all diesen und weiterführenden Fragen fachkompetent und individuell.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die mehrwertsteuerlichen Grundsätze sind auch auf die neue Welt und somit auf Tokens und die Blockchain anwendbar.
- Die MWST-Situation ist auf Stufe des Tokens und auf der Stufe des betroffenen Unternehmens zu prüfen.
- Der Ort der Leistungsempfänger ist zu dokumentieren, damit steuerliche Qualifikationen der Leistung vorgenommen werden können.